Vor rund einem Monat wandten wir uns in einem Offenen Brief an die Verantwortlichen der Wiener Wohnungslosenhilfe – Sozialstadtrat, Fonds Soziales Wien (FSW) und die Trägerorganisationen. Anlass dafür waren verschiedene Problemlagen, mit denen wir in unserem Arbeitsalltag zu kämpfen hatten. Wir stellten Fragen zu den Corona-bedingten Entwicklungen und Maßnahmen. Auf die Antwort des FSW möchten wir in diesem Text eingehen und Stellung zu dessen Aussagen beziehen. Von den Verantwortlichen der Träger erhielten wir bisher keine Reaktionen. Im Antwortschreiben des FSW (namentlich Martina Plohovits und Kurt Gutlederer) wurde leider auf die meisten unserer Fragen nicht konkret eingegangen.
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Solidaritäts-Kundgebung vor der Messehalle Wien
Am 10. Mai 2020 wurde eine Solidaritätskundgebung für die Menschen, die in der Messehalle untergebracht sind, abgehalten. Dort hatten die Bewohner*innen gegen ihre Unterbringungsbedingungen protestiert. Sie wurden dorthin gebracht nachdem positive Corona Fälle in der Flüchtlingseinrichtung Erdberg bekannt wurden. Continue reading Solidaritäts-Kundgebung vor der Messehalle Wien
Ein 1. Mai wie damals: Solidarische Tour durch Einrichtungen der WLH
Obdachlosenhilfe – Offener Brief prangert Missstände an
Von zackzack.at
“Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe wenden sich aufgrund der aktuellen Corona-Krise in einem Offenen Brief an die Verantwortlichen und prangern Missstände an: Von fehlenden Krisenplänen über zu wenig Platz bis hin zu mangelnder Schutzausrüstung. Der Fonds Soziales Wien sieht die Versorgung ausreichend sichergestellt.”
Arbeitswelt mit Corona II
Anonym von einem Basismitarbeiter+/einer Basismitarbeiterin* der Wohnungslosenhilfe Wien zugesendet.
“Wohin, wenn man kein zu Hause hat..
Ein kleiner Virus, welchen viele im Jänner gar nicht kannten oder als regionales Phänomen in China abtaten, verändert seit Wochen unser Leben tiefgreifend. Während viele die Straßen und Parks nun ausschweifender zum Flanieren nutzen und die Öffies möglichst meiden, sind jene noch dort, die keine andere Möglichkeit haben.
Täglich ruft sie an, fragt nach einem Schlafplatz. Er ist in diesen Tagen nicht nur der Ort zum Duschen, Wäschewaschen und für eine kleine Mahlzeit ist, er bietet auch Schutz vor den verächtlichen Blicken derer, die ihre Not selbst nicht kennen und den harschen Fragen der Polizei: „Was machen sie hier? Sie wissen doch, dass eine Ausgangsbeschränkung herrscht!“ Aber wohin soll man, wenn man kein zu Hause hat?
Das bedeutet die Corona-Krise für wohnungslose Menschen
Die „Initiative Sommerpaket“ setzt sich für die Rechte wohnungsloser Menschen ein. Nun erklären die AktivistInnen die Probleme der Coronona-Ausgangsbeschränkungen für Betroffene – und fordern die Öffnung der Hotels.
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Öffentliche Anfrage an Sozialstadtrat, FSW und Träger
Folgender Brief ging an die Veranwortlichen der Wiener Wohnungslosenhilfe – wir warten auf Antworten!
“Sehr geehrter Sozialstadtrat, sehr geehrte Fonds Soziales Wien und d Trägerorganisationen ASB, Caritas, Rotes Kreuz, Johanniter, Volkshilfe
ls Basismitarbeiter_innen der Wiener Wohnungslosenhilfe wir die derzeitige Krise mit Sorge. Zum einen begrüßen wir die Umstellung auf einen ganztägigen Betrieb Notschlafstellen als auch die Verlängerung des Winterpaketes. Das hat zu einer enormen Entspannung bei unseren Klient*innen als auch Entlastung unserer Arbeit beigetragen. Nicht zuletzt kommt diese Umsetzung auch jene zentralen Forderungen nach, die wir vergangenes Jahr als Basisinitiative gestellt haben.
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Arbeitswelt mit Corona
Wir sind zwei Notschlafstellenbetreuer_innen die in einem Notquartier in Wien arbeiten. Die Einrichtung, in der wir arbeiten ist Teil des sogenannten Winterpakets des Fonds Soziales Wien. Das Winterpaket soll Menschen, die keinen Zugang zum österreichischen Sozialsystem haben einen Schlafplatz in der Nacht und eine Jause bieten. Das heißt es schlafen viele Menschen auf engem Raum in einem abgefuckten Haus mit minimaler Verpflegung und Hygiene und ohne Privatsphäre. Also eine Wohlfühloase für Viren und Bakterien.
Hinter der schönen Welt der Worte
Wenn wir in diesen Tagen die Nachrichten lesen, so können wir uns nur verwundert die Augen reiben. Scheinbar gibt es eine schöne neue Welt, wo alle solidarisch mit den Obdachlosen sind. So erzählt Peter Hacker, seines Zeichens Sozialstadtrat in Wien, in einen Interview:
„Außerdem haben wir nicht diese große Gruppe von versteckt lebenden Schwarzarbeitern, die das Virus lange Zeit verbreiten konnten, ohne dass es die Gesundheitsbehörden merkten. Dasselbe ist in Spanien oder in Frankreich zu beobachten. Daran sieht man übrigens, wie unglaublich wichtig es ist, dass es niemanden gibt, der außerhalb des Sozial- und Gesundheitssystems lebt. Große Gruppen von Menschen, die vom Gesundheitssystem ausgeschlossen werden, sind schlecht für eine Gesellschaft. Es muss ein Gesundheitssystem geben, das alle erfasst.“
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