Category Archives: News

Oft versteckt. Oft bedroht. Gewalt an wohungs- und obdachlosen FI*NTA stoppen

Gemeinsam mit mehr als 400 Genossis waren wir auf der Kundgebung zum internationalen Tag gegen patriarchale Gewalt am Platz der Menschenrechte. Wir haben ein Zeichen gesetzt gegen die herrschenden patriarchalen Verhältnisse und die Gewalt, die aus diesen hervorgeht. Im Redebeitrag von @encommun.at und uns, geht es um die spezifische Ausformung patriarchaler Gewalt, der FI*NTA in prekären Wohnverhältnissen und beim Leben auf der Straße aber auch in Wohnungsloseneinrichtungen begegnen. Obdach- und wohnungslose FI*NTA sind besonders stark von Gewalt betroffen, haben gleichzeitig jedoch kaum Zugang zum Gewaltschutz bspw. in Form von Frauenhäuser.

Das muss sich ändern! Wir fordern daher Zugang zu Gewaltschutz für alle Personen und Wohnraum für alle!

Den gesamten Redebeitrag könnt ihr hier nachlesen:

 

Wir wollen heute einen kleinen Einblick in die Wohnungslosenhilfe und die Gewaltschutzzentren Wien geben.
Patriarchale Gewalt und Wohnungslosigkeit stehen in einem extrem engen Zusammenhang. Einerseits führt patriarchale Gewalt oft zum Verlust des Wohnraums. Auf der anderen Seite sind wohnungs- und obdachlose FI*NTA Personen patriarchaler Gewalt in massivem Ausmaß ausgesetzt.
Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass Gewalt und Wohnungslosigkeit keine Charaktereigenschaften bestimmter Personen oder Personengruppen sind. Jede Frau oder queere Person kann in vergeschlechtliche Gewaltverhältnisse und Gewaltbeziehungen geraten, solange das Patriarchat besteht. Jede Person von uns kann in die Wohnungslosigkeit geraten, solange Wohnen kapitalförmig organisiert ist.

Feministische Bewegungen des letzten Jahrhunderts haben das Recht erkämpft, gewalttätige Partner*innen zu verlassen. Diese wichtige Errungenschaft spiegelt sich in Gesetzen wie dem Gewaltschutzgesetz und in Institutionen wie Frauenhäusern wieder. Diese Recht ist aber ein leeres Versprechen, wenn die materiellen Rahmenbedingungen dafür fehlen. Denn dann stellt sich die Frage: Wohin gehen?

Das bürgerliche Familienbild, demnach die Frau materiell abhängig vom Mann ist, wird immer noch weitgehend propagiert und systemisch gestützt. Eine Trennung beinhaltet, neben einer Armutsgefährdung oft mehrere komplexe rechtliche Fragen wie Scheidungsprozesse, Obsorgeverfahren und prekäre Aufenthaltsperspektiven.
Das sind alles Faktoren, die als Konsequenz den Zugang zu leistbarem Wohnraum bspw. in From von Gemeindewohnungen erschweren oder verhindern.

Insbesondere FI*NTA, die nicht über familiäre, soziale oder finanzielle Ressourcen in Österreich verfügen, stehen bei einer Trennung oft vor dem Nichts, manchmal mit Sorgeverpflichtungen und Verantwortung für mehrere Kindern. Die Angst davor, durch eine Trennung in eine neue, ungewisse Krisensituation zu geraten, erschwert den Bruch mit der Gewaltdynamik und führt auch nicht selten dazu, dass Betroffene zur gefährdenden Person zurückkehren.

Die Frage nach adäquaten, sicherem und zugänglichem Wohnraum ist als unmittelbar mit der Frage nach Schutz vor familiärere und Beziehungsgewalt verknüpft.

Frauenhäuser können hier nur vorübergehenden Schutz und Unterbringung gewährleisten: sie sind Kriseneinrichtungen und keine langfristigen Lösungen. Abgesehen davon schließen sie manche Personengruppen aus, wie bspw. suchtmittelkonsumierende Personen, Personen mit hohem Pflegebedarf oder Personen mit psychiatrischen Erkrankungen, die nicht medikamentös eingestellt sind. Damit haben obdach- oder wohnungslose FI*NTA Personen de facto keinen Zugang zu Frauenhäusern und zu adäquatem Gewaltschutz!

Wir beobachten außerdem häufig, dass gewaltbetroffene FI*NTAs zögern, ihre Erfahrungen bei der Polizei anzuzeigen, da sie oft nicht ernst genommen werden und ihre Erlebnisse hinterfragt oder normalisiert werden. Hinzu kommt die Angst vor einer Täter*innen-Opfer-Umkehr oder davor, selbst kriminalisiert zu werden. Viele Aspekte der Lebensrealität von obdach- und wohnungslosen Personen – wie das Verweilen an bestimmten Orten, Suchtmittelkonsum oder Sexarbeit – unterliegen einer rechtlichen Stigmatisierung. Besonders die Kriminalisierung der Sexarbeit und die damit einhergehende Verdrängung in Randgebiete erhöht das Gewaltrisiko enorm.
Aber selbst wenn Personen Zugang zum Frauenhaus bekommen, stellt sich nach der Unterbringung die Frage nach dem “wohin”?.

Bei Wohnungs- und Obdachlosigkeit von FI*NTAs wird meist von sogenannter “verdeckter Wohnungslosigkeit” gesprochen. Dies hat mehrere Gründe, die alle mit patriarchalen Strukturen zusammenhängen. Es bedeutet, dass die Betroffenen “alternative Lösungen” finden. Sie kommen oft solange es geht bei Verwandten oder Bekannten unter. Oftmals gehen sie gewaltvolle und ausbeuterische Zweckbeziehungen bzw. Abhängigkeitsverhältnisse ein, um im Gegenzug einen Platz zum Schlafen oder Wohnen zu erhalten. Es sind auch hier die patriarchalen Strukturen im Hilfesystem, welche die grundlegenden Missstände verursachen:
Ergo: Wohnungsloseneinrichtungen werden weitgehend noch immer nicht den Bedürfnissen von FI*NTAs gerecht!

Es handelt sich dabei nach wie vor um cis männlich dominierte Räume und damit um Orte, die keinen Schutz vor patriarchaler Gewalt bieten können. Das hat zur Folge, dass die Wohnungsloseneinrichtungen weniger von FI*NTA Personen genutzt werden und Personen somit weniger in den Statistiken der Einrichtungen aufscheinen. Dies wiederum wird als fadenscheiniges Argument verwendet um die Angebote nicht auszubauen, obwohl der Bedarf besteht. Erhebungen des BAWO Frauenarbeitskreises und viele andere bestätigen:
FI*NTA-spezifische Angebote werden angenommen, wenn es diese gibt!

Hier ein aktuelles Beispiel aus der Wohnungslosenhilfe: Im Chancenhaus Rossauer Lände, das erst dieses Jahr geöffnet hat, wurde ein Bereich mit 14 Plätzen, der für Frauen vorgesehen war, nach kurzer Zeit einfach zu einem Männerbereich umfunktioniert, da das Stockwerk “nicht schnell genug belegt wurde”. Somit fielen die Frauenplätze einfach weg. Das ist besonders zynisch angesichts der Tatsache, dass zeitgleich einer der wenigen Frauen-Notplätze für nicht anspruchsberechtigte Frauen im Haus Miriam (stationär betreutes Wohnen) gestrichen wurde. Das mag nach nicht viel klingen, ist aber im Verhältnis zur gesamten Zahl frauenspezifischer Angebote leider ein beträchtlicher Teil, zumal jeder Platz wichtig und notwendig ist. Vor dem Tageszentrum Ester etwa schlafen regelmäßig Nutzer*innen, weil es nicht genügend Schlafplätze gibt. Sie sollen wegen Beschwerden von Anrainer*innen jetzt von Streetwork und Polizei vertrieben werden.

Ein extremes Defizit herrsch vor allem auch bei der Unterstützung wohnungs- und obdachloser LGBTI*QNA+ Personen. Für sie gibt es momentan quasi kein spezifischen Angebot. Sie sind neben Queerfeindlichkeit durch andere Nutzer*innen und Mitarbeitende auch durch die Strukturen der Einrichtungen massiver Diskriminierung ausgesetzt. Denn die meisten Einrichtungen, können nur nach Zuteilung in die binären Geschlechter genutzt werden. Tatsächlich gibt es derzeit in Wien nur 1 Platz in einem Notquartier, der explizit für TI*N (also trans, inter* und nicht binäre) Personen vorgesehen ist. Ansonsten ist der Zugang und die Unterstützung an die Willkür des Personals geknüpft, welches oft nicht ausreichend sensibilisiert und geschult wird. Somit sind bestehende Angebote nicht adäquat für queere obdach- und wohnungslose Personen!

So entwickelt sich eine Dynamik im Gewaltschutz- und Wohnungslosenbereich, in der gewaltbetroffene Queers und Frauen von einer Einrichtung zur nächsten geschickt werden, um hier als “nicht Zielgruppe” und dort als “zu herausfordernde Zielgruppe” weiterverwiesen zu werden. Sie werden somit strukturell in verdeckte Wohnungslosigkeit und patriarchale Gewalt gedrängt. Diese Verdrängung und dies mangelnde Verantwortungsübernahme sind gefährlich! Sie gehen auf Kosten der besonders vulnerablen unter uns!

Der Kampf um unsere Lebensgrundlage in Form von Wohnen, um unsere Autonomie und unsere Sicherheit ist ein geteilter Kampf aller!
Wir fordern Verantwortungsübernahme!
Wir fordern Zugang zu Gewaltschutz für obdach- und wohnungslose FI*NTA Personen!
Wir fordern sicheren Wohnraum für alle!

 

Positionspapier *AG QUEERE WWH

Queering der Wohnungslosenhilfe

Am Samstag – dem 06.07.2024 – hat die AG Queere WWH ein Positionspapier zur Verbesserung der Situation für queere Obdach- und Wohnungslose in Wien veröffentlicht. Bei unserer Kundgebung der Initiative Sommerpaket tags zuvor haben wir dieses bereits angekündigt und einen Redebeitrag dazu vorgelesen.

 

Die AG Queere WWH ist ein Zusammenschluss von Basismitarbeitenden aus unterschiedlichen Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe (WWH). Sie alle sind Queers und Allys. Ihre Kenntnisse speist die Arbeitsgruppe aus Erfahrungswissen, Vernetzungen, theoretischer Auseinandersetzung und vor allem auch aus den täglichen Begegnungen mit queeren Klient*innen in der WWH. Gemeinsam hat die Arbeitsgruppe seit September an einem Positionspapier geschrieben, das nun veröffentlicht wurde und  für alle Interessierten auf folgender Website frei zum Downloaden bereit steht: https://queerewwh.wixsite.com/positionspapier

 

Warum aber braucht es eine spezifische Ausrichtung der Wiener Wohnungslosenhilfe nach queeren Klient*innen?

Schließlich muss sich jede obdach- oder wohnungslose Person tagtäglich mit den immensen Gefahren und Belastungen auseinandersetzen, die mit dem Leben auf der Straße und im System der WWH einhergehen. Sei es Wetterphänomenen wie Kälte, Nässe und Hitze, mangelnde Hygiene-Möglichkeiten, mangelnde Privatsphäre, Stress durch die ständige Suche nach Schlafmöglichkeiten, permanenter Schlafmangel, Mangel- und Fehlernährung, Vereinsamung, Krankheit oder Übergriffe.

Obdach- und Wohnungslose die queer sind – und dabei vor allem  TI*N (trans, inter* und nicht-binäre) Personen – sind aber zusätzlich aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu mehreren Gruppen, die gesellschaftlich abgewertet werden einem stark erhöhten Risiko ausgesetzt Diskriminierung, Ausschluss und Gewalt zu erfahren. Auch die WWH bietet bisher kaum sicheren Raum für diese Zielgruppe. LGBTI*QNA+ Klient*innen sind hier oft zusätzlicher Diskriminierung sowie Gewalt durch andere Klient*innen oder auch Mitarbeitende ausgesetzt und werden teilweise dezidiert aus den Angeboten ausgeschlossen. Das passiert zum Beispiel, wenn das Aussehen von trans Frauen durch Mitarbeitende der WWH als “nicht weiblich genug” bewertet wird, um einen Platz im Frauennotquartier zu bekommen.

Prinzipiell ist die gesamte WWH binär organisiert, also in Räume für Männer und Räume für Frauen. Diese binäre Aufteilung stellt eine klare Diskriminierung auf struktureller Ebene dar. Damit haben alle Personen abseits des binären Systems keinen Platz in der WWH, ein Umstand, der vor allem schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben von TI*N Klient*innen hat. Ihnen wird vielfach der Zugang und somit lebensnotwendiger Schutz verwehrt.

 

Die Ausrichtung der Wohnungslosenhilfe nach den Bedürfnissen queerer Klient*innen wird im herrschenden Diskurs oft mit dem Argument abgetan, dass nicht klar sei, wie hoch der Bedarf danach ist, da keine Zahlen und Statistiken zu queerer Obdach- und Wohnungslosigkeit in Österreich existieren.

Die AG Queere WWH argumentiert hier sehr richtig, dass das Vorhandensein einer Versorgungslücke nicht erst durch Zahlen legitimiert werden muss, um real zu sein. Queere Obdach- und Wohnungslose existieren nicht erst, wenn sie durch Zahlen in einer Statistik erfasst werden. Das zeigt sich sehr deutlich sowohl in der täglichen Praxis als Basismitarbeitende der WWH als auch in zahlreichen bereits vorhandenen wissenschaftlichen Publikationen.

 

Um den Bedarfen dieser Zielgruppe gerecht zu werden und eine diskriminierungssensiblere und inklusivere WWH zu schaffen braucht es jedoch umfassende Veränderung auf mehreren Ebenen. Im Positionspapier werden deshalb Handlungsempfehlungen gegeben und Forderungen gestellt, die zur Verbesserung der Situation für queere Obdach- und Wohnungslose führen sollen. Die Forderungen richten sich an verschiedene Akteur*innen der WWH, also an Mitarbeitende, Führungskräfte, Träger und Fördergebende. Viele der Forderungen, welche die AG Queere WWH stellt, decken sich dabei mit den Forderungen der Initiative Sommerpaket. Das ganze Positionspapier ist außerdem mit konkreten Beispielen aus der Praxis unterfüttert, um zu veranschaulichen, wie genau eine Umsetzung aussehen kann.

 

Allgemeine Forderungen

Diese richten sich an alle Akteuer*innen der WWH (Mitarbeitende, Führungskräfte, Träger und Fördergebende):

  • Leitsätze für diskriminierungskritische Räume schaffen
  • Angebotsstruktur transparent machen
  • Mitarbeitende sensibilisieren
  • Diskriminierungssensible Aus- und Fortbildungen fördern
  • Gleichstellungsmaßnahmen für Mitarbeitende etablieren
  • Vernetzung mit medizinischen und psychologischen Angeboten
  • Raum für Transition(-sprozesse) gewährleisten
  • Zielgruppenspezifische Einrichtungen schaffen

 

Forderungen an Einrichtungen

Diese gliedern sich nach Einrichtungstyp (Streetwork, Tageszentren, Beratungs- und zuweisende Stellen, Notquartiere, Chancenhäuser, Mobil betreutes Wohnen und Stationär betreutes Wohnen). Forderungen an diese sind bspw.:

  • ganzjährige Öffnung der Notquartiere
  • Stabilisierung durch längere Unterbringung in Chancenhäusern
  • Zugang zu geschlechtsneutralen Sanitärräumen
  • Einzelzimmer mit eigenem Sanitärbereich
  • frei gestaltete Zimmerzuteilung
  • queerspezifische Freizeit- und Aktivierungsangebote
  • Formulare und Zuweisungsscheine inklusiv gestalten
  • Kleiderausgabe genderneutral gestalten
  • Schnellere Platzvergabe ermöglichen

 

Forderungen an Träger

​​​​​​​​​​​​​​Träger sind wichtige Vermittler*innen und Entscheidungsträger*innen, wenn es um den Rahmen geht, in dem Angebote der WWH bereitgestellt werden. Folgende Forderungen richten sich – neben den allgemeinen Forderungen – dezidiert an sie:

  • Beschwerdestellen einrichten
  • Bereitschaft Angebote zu entwickeln
  • Dokumentationssysteme bereitstellen, das queere Identitäten widerspiegeln kann

Forderungen an Fördergebende

Fördergebende sind wesentliche Entscheidungsträger*innen für Organisationen uns deren Mitarbeitende. Sie geben durch Finanzierung und Förderrichtlinien vor, in welche Richtung sich die Einrichtungen entwickeln können. Forderungen an sie sind:

  • Klare Haltung zeigen und Inclusion Statement formulieren
  • Budget für Wissensstandards implementieren
  • Bedarf anerkennen
  • Bestehende Angebote ausbauen
  • Zielgruppenspezifische Einrichtungen fördern
  • Übersicht über Angebotsstruktur bereitstellen

 

Die gesamte Angebotslandschaft der WWH muss sich für queeren Klient*innen verbessern! Der Bedarf von queeren Klient*innen und ihre hohe Gefährdung muss anerkannt werden! Die Existenz queerer Klient*innen darf nicht länger ignoriert werden! Alle Akteuer*innen der WWH müssen sich aktiv mit dieser Zielgruppe auseinandersetzen! Als Konsequenz muss das herrschende heteronormative und binäre System der WWH überdacht und angepasst werden! Die AG Queere WWH fordert deshalb einen möglichst inklusiven Zugang für Alle, die darauf angewiesen sind.

Um dich noch eingehender damit auseinanderzusetzen, wie die Forderungen in der Praxis umgesetzt werden können, lies das Positionspapier und verbreite es über sämtliche Kanäle!

Positionspapier Betriebsrät*innenvernetzung

Im Mai diesen Jahres, anlässlich der Schließung des Winterpakets, wurde über die Kanäle der GPA ein Positionspapier der Betriebsrät*innenvernetzung der WWH (Wiener Wohnungslosenhilfe) veröffentlicht. In diesem Papier wird unter anderem die ganzjährige Öffnung von Notquartieren gefordert, um die Lebensbedingungen von Betroffenen und die Arbeitsbedingungen von Kolleg*innen zu verbessern. Hier der Link zum Papier, in dem ihr weitere Forderungen sowie die unterzeichnenden Betriebsratsgremien findet.

Statment ganzjährige Notquartiere_WWH_BR_Vernetzung

EINLADUNG ZUR KUNDGEBUNG AM 5. JULI UM 17:00 AM PLATZ DER MENSCHENRECHTE

WOHNUNGSLOSIGKEIT BEKÄMPFEN STATT VERWALTEN!

EINLADUNG ZUR KUNDGEBUNG MIT ÖFFENTLICHER VERNETZUNG UND DISKUSSION AM 5. JULI UM 17:00 AM PLATZ DER MENSCHENRECHTE

Liebe Kolleg*innen, liebe Genoss*innen und alle Personen, die das Thema Wohnungslosigkeit betrifft,

Wir, die Initiative Sommerpaket fordern seit Jahren eine Wohnungslosenhilfe, die den tatsächlichen Lebensrealitäten von Wohnungslosen, unabhängig ihres Aufenthaltstitels entspricht und Arbeitsbedingungen, die es möglich machen Wohnungslosigkeit tatsächlich zu bekämpfen, anstatt sie bloß zu verwalten. Wie unser Name schon sagt, setzen wir uns für eine Wohnungs- und Obdach Politik ein, die Wohnungslosen ganzjährig sichere Räume und Unterstützung zur Verfügung stellt. Das diesjährige Ende des sogenannten Winterpakets des FSW hat erneut mehr als 850 Menschen dieser Hilfen beraubt und sie wieder auf die Straße gesetzt. Es geht nicht nur darum im Winter vor Kälte zu schützen – Wohnungslosigkeit macht zu jeder Zeit krank und vulnerabel für Gewalt. Zudem bringen der Sommer und die aufgrund der Klimakatastrophe steigenden Temperaturen besondere Gefahren für wohnungslose Personen.

Die Stadt hat nun zwar auf die tödlichen Angriffe des letzten Jahres gegen wohnungslose Personen mit der Planung eines “Nachtzentrums” reagiert. Dass es sich in diesem Fall jedoch erneut um eine Maßnahme handelt, die eher der Verschleierung der eigentlichen Problematik dient und nicht an den tatsächlichen Bedürfnissen wohnungsloser Menschen ansetzt, zeigt allein die Tatsache, dass es im Nachtzentrum, das Anfang Juli eröffnet werden soll, kaum Schlafplätze gibt.

Wir, die Initiative Sommerpaket, also kritische und linke Menschen, die in der Wohnungslosenhilfe arbeiten, wollen es nicht bei unseren Protesten anlässlich der Schließung der Winternotquartiere belassen. Deswegen laden wir euch 2 Monate nach Ende des Winterpakets zu unserer Kundgebung, die auch ein Raum für Austausch und Vernetzung sein soll, ein. Wenn die Stadt auf immer weiter steigende Mieten, Delogierungen und rassistische Ausgrenzung innerhalb der Wohnungslosenhilfe nicht oder falsch reagiert und die Lebensrealitäten von Wohnungslosen nicht sichtbar und Teil von gesellschaftlicher Debatte sind, dann tragen wir sie auf die Straße!

Auf der Kundgebung wird es Einblicke und Redebeiträge von Kolleg*innen und solidarischen Initiativen geben und viel Raum für eure Gedanken und Diskussionen.

Wir bleiben laut, wir bleiben unversöhnlich und wir bleiben solidarisch.

Die Initiative Sommerpaket ist zurück!

Die Initiative Sommerpaket ist zurück. Das könnte eigentlich ein Grund zur Freude sein. Leider sind die Gründe alles Andere als erfreulich.

Nachdem die ganzjährige Öffnung der Winternotquartiere während der Pandemie erkämpft wurde, mussten sie diesen Sommer bereits zum zweiten Mal wieder ihre Pforten schließen. Damit wurden ca. 850 Menschen auf die Straße gesetzt, sozialarbeiterische Beziehungen gekappt und eine große Menge an Mitarbeiter:innen entlassen. Diese Schließungen treffen besonders vulnerable Personengruppengruppen- nämlich zumeist Menschen mit psychischen Erkrankungen und Leute, die weder eine österreichische Staatsbürgerschaft noch eine Versicherung haben.

Diese Situation ist unerträglich und wir möchten das nicht unkommentiert stehen lassen.

Daher waren wir als Initiative Sommerpaket am ersten Mai bereits auf der Straße und haben auf diesen Missstand aufmerksam gemacht. Am dritten Mai – am Tag nach den Schließungen der Notquartiere – organisierten wir zudem eine Demonstration vor dem Wiener Rathaus, inklusive Abschiedsgeschenk in Form von Matratzen, welche die weggefallenen Plätzen symbolisieren sollten.

Da uns wichtig ist, zu zeigen, dass die Situation in der Wiener Wohnungslosenhilfe keine Randerscheinung ist, sondern ein linkes Kernthema, vernetzen wir uns mit verschiedenen Akteur:innen und verbinden aktuelle Kämpfe.

Falls ihr am ersten Mai nicht zur Demo kommen konntet, könnt ihr unseren Redebeitrag unten nachlesen. Darin beschrieben zwei Genoss:innen von ihren Erfahrungen in der Wiener Wohnungslosenhilfe.

Als Iniative Sommerpaket freuen wir uns über breite Vernetzung mit Menschen und Organisationen. Komm gerne auf eine unserer Demos oder sprich uns auf einer solchen direkt an und besuch uns auf einem unserer Treffen.
 

Hier wird es bald wieder viele aktuelle Posts geben. In der Zwischenzeit könnt ihr uns auf Instagram folgen, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Insta: initiative_sommerpaket

**************************************************************************Heute am 01. Mai stehen wir alle gemeinsam hier, um gegen Kapitalismus und Ausgrenzung und für eine solidarische Welt zu kämpfen.

Heute reden wir über Wohnungslosigkeit.

Wohnungslosigkeit ist keine abstrakte Randerscheinung und kein Nebenwiderspruch. In kaum einem Feld treffen kapitalistische, nationalistische und patriarchale Ausgrenzungspolitik mit einer derartigen Wucht zusammen, wie in der Lebensrealität wohnungsloser Menschen.

Sehr Vereinfacht: Ohne Arbeit kein Geld, ohne Geld keine Wohnung und damit zB auch Möglickeit eine Gewaltbeziehung zu verlassen, ohne Wohnung auch keine Arbeit und ohne Arbeit im schlimmsten Fall: Abschiebung.

Schon morgen, am zweiten Mai endet das sogenannte Winterpaket, damit schließen auf einen Schlag (Zahl) Notquartiere, und damit werden (Zahl) Menschen schlagartig auf die Straße gedrängt.

Während der Besetzung des Audimax 2009, fiel auf, dass der von Stundent:innen besetzte Raum viel von Obdachlosen Menschen genutzt wurde, die nicht wussten, wo sie sonst schlafen können. Kurze Zeit später öffnete das erste Winternotquartier, und über die Jahre wurde der Bedarf an Quartieren sichtbarer und sukzessive das sogenannte Winterpaket geschnürt.

Dies beinhaltete ursprünglich das klare Ziel niederschwelligen Schutzraum für Menschen zu schaffen, die in Verwaltungsdeutsch nicht Anspruchsberechtigte genannt werden. Das bedeutet übersetzt Menschen, denen auf Grund von Fristen, Bundesländergrenzen oder Aufenthaltsstatus der Zugang zu Sozialleistungen verwährt wird.

Winterpaket bedeutet dass dem Bedarf von aktuell (Zahl) Schlafplätzen real (Zahl) Schlaplätze entgegengesetzt werden, die von Anfang November bis Ende April zur Verfügung stehen.

Mensch darf sich an dieser Stelle aber nicht vorstellen, dass die Leute von diesem Zeitpunkt an den Komfort einer Wohnung genossen hätten.

Als ich vor 5 Jahren anfing als Betreuer_in in einem Winternotquartier zu arbeiten, sperrten wir um 18 Uhr die Türen auf, und mussten die Leute bis 8:00h morgens wieder auf die Straße gesetzt haben. Unabhängig von ihrem körperlichen oder psychsischen Zusatnd.

Vielleicht erinnern sich einige von euch an die ersten Tage und Wochen der Pandemie und umfassender Lock Downs. Vielleicht erinnert ihr euch, wie zu dieser Zeit die Wohnungslosen die einzigen waren, die auf der Straße anzutreffen waren, wenn wir zum Supermarkteinkauf die Wohnung verliessen. Einige von ihnen kamen abends mit Strafbescheiden über 1500 Euro für das Sitzen auf einer Parkbank in die Quartiere, bevor schließlich auf 24h Betrieb umgestellt wurde.

Seitdem dürfen die Nächtiger_innen 24h in den ihnen zugewiesenen Quartieren verbringen. Das ist dann ein bisschen eine Lotterie ob Mensch sich dort in einem 2 oder 60-Bett-Zimmer wiederfindet. In einem Quartier (von ZAHL) das mir bekannt ist gibt es Einzelzimmer.

Wer genau aufgepasst hat, hat vielleicht vorhin gemerkt, dass die Zahlen von Bedarf und Angebot nicht übereingestimmt haben, das wird von Entscheider_inenseite so erklärt, dass einige Menschen schlicht auf der Straße schlafen wollen würden. Der Mythos vom anpassungsunfähigen Landstreichertypus wird bemüht. Ich möchte an dieser Stelle meine Hand dafür ins Feuer legen, dass kein Mensch gern auf der Straße erfriert, und doch dies zu denken geben:

Etwa 70 Prozent der Wohnungslosen die wir betreuen leiden unter 2 oder mehr psychologischen Diagnosen. Mensch kann von Diagnosen halten was man will, aber stellt euch bitte einmal vor wie es einem Menschen geht, der zum Beispiel Paranoid-Schizophren und Suchtkrank ist und am Tag nicht eine Minute in einem privaten, sicheren Raum mit sich selbst verbringen kann.

2021 habe ich im 21. Bezirk in einem Quartier des ASB gearbeitet: Die alljärliche Kältewelle, kam wie erwartet und Planung wäre möglich gewesen. Trotzdem würden uns in einer unabgesprochenen Hau-Ruck-Aktion über Nacht 25 neue Plätze aufgedrückt, und das ohne zusätzliches Personal. Die ungeschulten Securities mal ausgenommen. Die “Inbetriebnahme” dieser zusätzlichen Plätze wurde jedoch Medial breit kommuniziert und unter anderem mit ORF-Filmteam begleitet. Ich erzähle das einerseits weil es die Wertschätzung der Menschen die in diesen Quartieren leben und arbeiten gut illustriert. Andererseits, um zu verdeutlichen, dass es sich hier eben um Notquartiere handelt, die aus einer Not heraus genutzt werden und nicht, weil hier nachhaltige Hilfe organisiert wird.

Es lässt sich also so zusammenfassen: Die Unterbringung unserer Klienten ist im Großen und Ganzen ein Marketing-Coup: Wir verhindern, dass die Menschen im Winter öffentlichkeitswirksam auf der Straße erfrieren, und als angenehmer Nebeneffekt findet unser Klientel nicht im Sichtbaren Bild der Stadt, also den inneren Bezirken statt.

5 Jahre habe ich nun mit angeschaut, wie sich Menschen in 6 Monaten in unterschiedlichsten Quartieren mit der allernotwendigsten Infrastruktur einigermaßen berappeln können, bevor wir sie wieder auf die Straße setzen. Und wie sie nach dem Sommer auf der Straße merklich gealtert, kränker und frustrierter wiederkommen.

Wer noch genauer aufgepasst hat, hat auch bemerkt, dass ich Nächtiger_Innen vorher gegendert habe. Bitte nicht ärgern.

Ich arbeite zwar derweil in einem reinen “Männerquartier”, allerdings sind bei weitem nicht alle Menschen die dort Leben Männer. Die Zuweisung folgt nach dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht, was dazu führt, dass bei uns im Quartier auch Frauen und nicht binäre Personen leben, die natürlich in nochmal mehr Bereichen Diskriminierung erfahren.

Im Angebot des Winterpakets verschwinden diese Menschen gänzlich. Von aktuell (Zahl) Nächtigungsplätzen entfallen gerade einmal (Zahl) auf Frauen und (Zahl) auf Pärchen. Für Menschen ausserhalb dieser Kategorien, also Nicht-Binäre und Queers etwa gibt es gar keine Angebote. Im Jahr 2021 gab es ein Quartier, dem am Anfang des Winterpakets LGBTQI*-Quartier auf die Fahnen geschrieben wurde. Die Realität sah so aus, dass die 60 Plätze die vorgesehen waren wegen mangelnder Kommunikation über das Angebot und wegen dem Fehlen spezifischer Angebote für die Zielgruppe am Ende zum größten Teil wieder von Männern besetzt war. Auch die Ausrufung eines LGBTQI*-Quartieres am Ende also ein reiner Publicity-Stunt.

Die viel zu wenigen Plätze für Frauen werden von Entscheider_innenseite damit begründet, dass “Frauen Angebote schlechter annehmen würden”, das alte Argument von unsichtbarer Obdachlosigkeit wird bemüht, und das Frauen einfach lieber in dysfunktionalen Beziehungen bleiben würden, als Beratungs- und Unterbringungsabgebote wahrzunehmen. Natürlich stimmt das im Anschauungsfall, aber die Strukturalität der Problematik wird bei diesen Aussagen unterschlagen: Ich habe mich 2022 im NQ Nord beworben. Dies ist ein Quartier ganz weit draussen in einem Industriegebiet im 22. Wiener Gemeindebezirk. Hier “wohnten” im Jahr meiner Bewerbung 80 Menschen, davon 60 Männer und 20 Frauen. Im oberen Stock ist das Männerwohnheim, ein Raum in dem 60 Männer in Holzbuden mit wänden zu 3 Seiten Dicht an Dicht schlafen – im übrigen eine brandschutztechnische Katastrophe – während die 20 Frauen im Keller, hinter dem angeschlossen Tageszentrum, in einem versperrten Raum mit Kamreaüberwachter Tür untergebracht sind. Hinter diesem Raum sind noch die Duschen für die Männer, die dann den ganzen Tag zu ihren Duschterminen durch diesen “Schutzraum” laufen.

In einem Land in dem allein bis zu diesem Tag (Zahl) Frauen femiziden zum Opfer gefallen sind, das sich eine bekennende “nicht-Feministin” zur Frauenministerin gemacht hat, und in dem Mensch Gewaltschutzkonzepte vergeblich sucht, sollten wir uns schämen die Verantwortung für diese Strukturellen Probleme auf individuelle Frauen abzuwälzen.

Die Frauenhäuser sind permanent ausgelastet, die Polizei ist nach wie vor kaum auf häusliche Gewalt sensibilisiert und reproduziert Gewalt nicht selten bei ihren Einsätzen.

Was wir also hier haben ist die sogenannte Wahl zwischen Pest und Cholera. Bleiben wir beim Beispiel der “dysfunktionalen Beziehung”. Hier habe ich als Frau also die Wahl: Bleibe ich in meinem Zuhause in dem ich vor ein Paar Gefahren geschützt bin einem Täter ausgeliefert, oder begebe ich mich in ein System in die es absolute keine Garantie dafür gibt, dass es nicht die selbe Partriarchale Gewalt reproduziert, und setze mich am Ende der Willkür von nicht nur einem sondern 60 Männern die mit mir leben aus.

Wer die Reaktion auf diese Strukturellen Begebenheiten als Wahl darstellen will, macht sich mitschuldig und hat ganz offensichtlich völlig aufgehört mit Anderen zu fühlen. Wenn überhaupt ist das Fernbleiben der Frauen von dieser Art “Angebote” als deutliche Evaluation zu betrachten, über die Qualität und Angemessenheit der Infrastruktur.

 

Diese morgigen Schließungen betreffen vorzugsweise besonders vulnerable Menschen: nämlich Menschen ohne Österreichische Staatsbürgerschaft, Menschen ohne Versicherung, nicht-ansoruchsberechtigte, Menschen mit Suchtkrankheiten, oder anderen formen psychischer Krankheiten. Diese Leute werden jeden Sommer ab dem zweiten Mai aus ihren Strukturen gerissen und auf die Straße gesetzt, bzw. Ihnen ans Herz gelegt, sie mögen doch in ihre Herkunftsländer zurückkehren. Jene Einrichtungen, die das Glück haben, offen bleiben zu können, sind plötzlich mit einer größeren Zahl an Hilfesuchenden bei gleichbleibenden Ressourcen konfrontiert und zusätzlich belastet.

Aber die Schließungen betreffen auch (zahl) Mitatbeiter:innen – von Betreuer:innen bis Sozialarbeiter:innen – die Jahr für Jahr ihre Arbeit verlieren. Mehr noch: Wir, die wir von den Schließungen betroffen sind, müssen unsere Klient:innen nicht nur auf die Straße setzen, sondern zuvor auch Listen anfertigen, wer Vulnerabel genug ist, um über den Sommer doch die Chance auf eine Zuweisung zu erhalten, und bei wem die Chancen besser sind, einige Monate auf der Straße zu überleben.

Eine absurde Entscheidung!

Da die Menge an Betten auch in den Wintermonaten schon nicht reicht, ist die

Situation ab morgen natürlich besonders prekär.

Weiter arbeiten zu gehen – denn viele Menschen im System der wohnungslosigkeit arbeiten nämlich – auch wenn es zum Überleben nicht reicht – wird verunmöglicht. Aufgebaute Strukturen zwischen Hilfesuchenden und Sozialarbeiter:innen werden gecutted.

Das System der Wiener Wohnungslosenhilfe ist recht abstrakt und nicht leicht zu durchschauen. So geht’s nicht nur euch, sondern oftmals auch den Menschen, die darin arbeiten und/oder sich darin bewegen. Warum erzählen wir euch das hier also?

Die Forderung nach einem Ende der Ausgrenzung von wohnungslosen und ökonomisch schlecht gestellten, von papierlos arbeitenden und um ein Bleiberecht kämpfenden Menschen, sind keine spartenforderungen sondern linke Grundthemen, die uns alle vereinen!

Ebenso ist es mit der Nowendigkeit der Unterstützung besonders vulnerabler und einem großen Gefahrenrisiko ausgetzter Menschen. Und natürlich fordern wir gemeinsam ein Ende des Kapitalismus und seiner rassistischen und klassistischen Ausgrenzungsmechanismen.

Wir fordern einen Finanzierung der Einrichtungen durch den Sommer und eine Ende der Bewertung der Menschen, die in ihnen leben nach Leistung und Herkunft. Wir fordern, dass diese Einrichtungen so gestaltet und gelegen sind, dass ihre Bewohner:innen würdevoller leben können. Und wir sagen: Wohnen ist ein Grundrecht, dass dem Markt entzogen werden muss.Wohnungslosigkeit ist keine Eigenschaft, sondern wird strukturell produziert!

Wir verlangen eine Aufstockung der Plätze, besonders in Form von Einrichtungen, die zugeschnitten sind auf die Situationen von Flinta-personen, sowie von queere Menschen.

Es braucht Unterstützung für vulnerable Menschen – mit Pflegebedürfnis, Sucht- oder anderen Formen psychischer Krankheiten – unabhängig der Herkunft und ihrer Verwertbarkeit im System.

Für eine Gesellschaft der Teilhabe statt Ausgrenzung und Unterstützung statt Kriminalisierung.

Her mit der Finanzierung, liebe Stadt Wien! Und langfristig: Her mit dem gutem Leben für alle!

Alle Jahre Wieder grüßt das Winterpaket

Alle Jahre wieder: Das Winterpaket startet chaotisch; sehr zum Leid der Betroffenen, um die es eigentlich gehen sollte. Einmal mehr bestimmen Unsicherheit, die Kurzfristigkeit und Einsparungen unseren Arbeitsalltag. In diesem Artikel wollen wir einen Überblick geben, was sich zu Beginn dieser Saison verändert hat und wie herausfordernd diese Saison gleich von Beginn an ist.

Continue reading Alle Jahre Wieder grüßt das Winterpaket

Sind mit einer Verlängerung des Winterpakets unsere Forderungen nicht erfüllt?

Heuer wurde zum zweiten Mal pandemiebedingt das Winterpaket bis Anfang August verlängert. Nicht selten werden wir gefragt, ob die Initiative Sommerpaket mit der Verlängerung des Winterpakets nicht ihre Forderungen verwirklicht sieht.

Die Antwort ist nein. Seit Beginn fordern wir eine ganzjährige Lösung gemeinsam mit nachhaltigen Änderungen im Bereich. 365-Tage-Unterbringung in prekären Notquartieren bei minimaler Personalbesetzung ist damit nicht gemeint.

Continue reading Sind mit einer Verlängerung des Winterpakets unsere Forderungen nicht erfüllt?

DEMO: Gegen die Schließung von „Haus Erdberg“

Am 9. Juni um 13 Uhr demonstrieren wir vom „Haus Erdberg“ (Erdbergstr. 186-190) zum FSW (Guglgasse) gegen die Schließung von der Einrichtung.
Wir fordern sichere Wohn-, sowie Lebensbedingungen der Bewohner des Hauses und Anstellungszusagen der gekündigten Angestellten. Wir demonstrieren gegen alle Einsparungen im Sozialbereich!

Continue reading DEMO: Gegen die Schließung von „Haus Erdberg“

Offener Brief der “Gudis” an Sozialstadtrat Hacker

An dieser Stelle wollen wir den Offenen Brief veröffentlichen, den die Kolleg*innen der Gudi an Sozialstadtrat Peter Hacker geschrieben haben. Anlass waren seine Facebook-Postings, in denen er die Schließung argumentiert und schwere Vorwürfe gegen die Kolleg*innen erhebt.  Peter Hacker ist auch dazu eingeladen, sich persönlich auf der Demonstration zu äußern. Wir hoffen, dass dieses Schreiben vielen Leser*innen vermittelt, was es bedeutet in einem Bereich zu arbeiten, welches das letzte Auffangnetz vor der Straße ist.

 

»Lieber Peter Hacker!

Wir, die Mitarbeiter*innen des Notquartiers Gudrunstraße, wollen mit diesem Brief auf Ihre Aussagen und Unterstellungen, die Sie uns über Facebook übermittelt haben, antworten. Mit diesem Schreiben nehmen wir konkret Bezug auf die Anschuldigung, dass wir in Ihren Augen auf dem Rücken der Klienten bessere Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter*innen aushandeln würden.

Continue reading Offener Brief der “Gudis” an Sozialstadtrat Hacker