Auf zum feministischen Kampftag!

Liebe Kolleg*innen,

Wir laden euch dazu ein am 8. März den internationalen feministischen Kampftag mit uns gemeinsam am Karlsplatz zu begehen.

Wir wollen uns an diesem Tag mit einer feministischen Perspektive auf unsere Arbeit & Lebensweise auseinandersetzen, weil wir daran glauben, dass gesellschaftlicher Wandel von und mit FLINTs organisiert werden muss.

Am 8. März wird es ab 14:00 am Karlsplatz Infostände von verschiedenen feministischen Gruppen geben, unter anderem auch einen Treffpunkt zum Thema Streik im Sozialbereich und warum dieser feministisch ist. Kommt vorbei und besucht uns!

Weiterhin wird am Karlsplatz eine öffentliche Betriebsversammlung vom ASB abgehalten. Auch da können wir in Austausch mit den Kolleg*innen der ASB-Häuser treten und erfahren, welche Kämpfe sie grade im NQ Gudrunstr. führen und ihnen unsere Unterstützung zeigen.

Für all diejenigen, die an dem Tag arbeiten müssen: tauscht euch mit euren Kolleg*innen zu den Themen die euch beschäftigen aus, vielleicht könnt ihr zusammen eine solidarische Mittagspause abhalten, zieht euch etwas Lilanes an und/oder malt ein Schild mit “Wir brauchen einen feministischen Streik, weil…” und schickt uns euer Foto via Facebook, Instagram oder E-Mail.

Um 17:00 wird es die feministische “Take Back the Streets” Demo am Stephansplatz geben, zu der wir alle gemeinsam vom Karlsplatz aus losziehen werden. Schließt euch uns ans!

 

Wir wollen uns als Frauen*Lesben*Inter*Non-Binäre*Trans-Personen, kurz FLINTs, vernetzen und organisieren, weil die Gesellschaft, in der wir arbeiten und leben, nicht nach unseren Bedürfnissen sondern nach patriarchalen und kapitalistischen Profitinteressen geordnet ist.

Das heißt:

  • der Sozialbereich ist ein historisch weiblich geprägter Sektor. Fürsorgearbeit wurde und wird immer noch mehrheitlich von FLINTs übernommen und schlecht entlohnt. Der Großteil der Fürsorgearbeit findet aber unbezahlt im Privaten  statt. Es muss anerkannt werden, dass diese Arbeit eine zentrale Säule unserer Gesellschaft ist und sie muss dementsprechend besser bezahlt werden!
  • die 40h/Woche ist ein männliches Arbeitsmodell, das auf dem Konzept eines männlichen Haupternährers und einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung beruht. Selbst heute noch bleibt die meiste Hausarbeit, Kindererziehung und Pflege sozialer Beziehungen an uns FLINTs hängen. Das alles mit einer Vollzeitwoche zu vereinen, ist unmöglich. Wir fordern eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich sowie eine gleichberechtigte Umverteilung der Care-Arbeit!
  • FLINTs sind viel häufiger in prekären Arbeitsverhältnissen, geringfügigen und Teilzeit-Jobs angestellt, viele von ihnen alleinerziehend. Sie sind dadurch in einem höheren Maße von Armut betroffen und somit auch einem höheren Risiko ausgesetzt wohnungslos zu werden. Insbesondere jetzt in der Krise müssen wir FLINTs am meisten schultern, gleichzeitig werden wir hängen gelassen. Wir fordern die gänzliche Aussetzung von Mieten jetzt, sowie auch die Aussetzung aller anstehenden Delogierungen –  keine weitere Obdachlosigkeit! Weil wir uns keine Gesellschaft leisten können, die Profit- und Eigentumsinteressen vor dem Wohl der Allgemeinheit stellt!
  • Als Basismitarbeiter*innen der Wohnungslosenhilfe sehen wir auch, dass es eine strukturelle Benachteiligung von Frauen, insbesondere von Transpersonen, in der Obdachlosenhilfe gibt. Es gibt zu wenig Frauenplätze und Transfrauen werden oft aus frauenspezifischen Einrichtungen ausgeschlossen. Wohnungslose FLINTs sind in besonderem Ausmaß gefährdet und von Gewaltverhältnissen betroffen. Wir fordern daher mehr Plätze und mehr Einrichtungen, die Schutzräume für FLINTs sind

Wir sehen uns auf der Straße! Alerta Feminista!
Team Sommerpaket