Am 16. Januar fand eine Kundgebung gegen die Kündigung einer Kollegin statt.
Etwa 20 Kolleg_innen aus verschiedenen Sozialberufen und von verschiedenen Unternehmen sowie solidarische Unterstützer_innen beteiligten sich an der Kundgebung.
“Unsere Kollegin ist nach sieben Dienstjahren Mitte Dezember 2019 von Jugend am Werk gekündigt worden.” schreibt das Wiener Arbeiter*innen Syndikat im Aufruf zu der Demo.
Der Kündigung vorausgegangen waren Monate der Schikane bis schließlich ein Vorwand für die Kündigung gefunden wurde. Ein Vorgehen, dass wir allzugut kennen: unbequeme Mitarbeiter_innen werden von der Leitung zuerst schikaniert und wenn sie nicht “freiwillig” gehen, gekündigt.
Die Stimmung auf der Demo war gut und kämpferisch. Die Unternehmungsleitung dachte sich, mit Gratistee und einem Gespräch, Sympathie bei den Demonstrierenden einhandeln zu können… Dies wurde klarerweise abgelehnt – denn wir fordern mindestens die Wiedereinstellung und brauchen keine Befriedungsangebote!
Auch Kolleg_innen aus dem Sommerpaket solidarisierten sich mit der gekündigten Kolleg_in von Jugend am Werk und haben folgende Erklärung abgegeben:
“Wir, die Initiative Sommerpaket, erklären uns solidarisch mit der JaW (Jugend am Werk)-Kollegin, die sich gegen ihre Entlassung wehrt.
Die meisten von uns arbeiten prekär. Wenn Anfang Mai das Winterpaket endet, sind auch wir arbeitslos. Bis in den Herbst wissen wir nicht, ob wir in der nächsten Saison arbeiten können oder nicht.
Tatsächlich passiert es immer wieder, dass Menschen, die eigentlich mit der Weiterarbeit gerechnet haben, nicht mehr genommen werden. Die Gründe erfahren wir nicht, wir können dann nur rätseln: Waren wir zu vorlaut, waren wir zu unzuverlässig im Sinne des Unternehmens, hatten wir zu viele Krankenstandstage, oder hatten wir einfach Pech? Wir wissen es nicht, was wir aber wissen, ist, dass wir nicht alleine sind.
Im gesamten Sozialbereich und darüber hinaus wächst der Druck auf uns Arbeiter*innen. Unsere Rechte werden schrittweise beschnitten – egal ob wir prekär arbeiten oder fest angestellt sind. Das erzeugt ein Klima der Vereinzelung und der Angst. Sich in so eine Situation zu wehren, eine Kündigung nicht einfach hinzunehmen, und das auch noch öffentlich zu machen ist nicht nur eine Privatsache. Bei allen individuellen Unterschiede der Geschichte, der Gründe:
Es ist immer, zumindest ein Stück weit, ein Kampf stellvertretend für uns alle.
Daher ist es uns ein Anliegen, der Kollegin unsere Solidarität auszudrücken; ihr im Arbeitskampf viel Kraft und viel Mut und schlussendlich viel Erfolg zu wünschen!”